Er wiederholte diese Prozedur einige Male, vergass dann auf diesen Effekt, und als er sich als reiferer Knabe daran erinnerte und jene wiederholte, trat der erwartete Erfolg nicht mehr ein.
Mit 7 Jahren wohnte X. einer Knabenprügelei auf dem Schulhof bei, wobei schliesslich die Sieger sich rittlings auf die mit dem Rücken auf dem Boden liegenden Besiegten setzten.
Das machte auf X. Eindruck.
Er dachte sich die Position der Unterliegenden als eine angenehme, versetzte sich in Gedanken an ihre Stelle und malte sich aus, wie er durch scheinbare Versuche, sich aufzurichten, es dahin brachte, dass der Gegner rittlings seinem Gesichte immer näher komme, schliesslich darauf sitze und ihn so nötige, die Exhalation seiner Genitalien zu empfinden. Solche Situationen tauchten in der Folge bei ihm öfter auf, von Lustgefühlen betont, jedoch empfand er nie dabei eine eigentliche Wollust, hielt solche Gedanken für schlecht und sündhaft und versuchte sie zurückzudrängen. Von sexuellen Dingen will er damals noch keine Ahnung gehabt haben. Bemerkenswert ist, dass Patient bis zum 20. Jahre ab und zu noch an Enuresis nocturna litt.
Bis zur Pubertät hatten die zeitweise wiederkehrenden masochistischen Phantasien, sich unter den Schenkeln eines anderen zu befinden, sowohl Knaben als Mädchen zum Gegenstand. Von da ab prävalierten weibliche Individuen, und nach beendigter Pubertät waren es ausschliesslich solche. Allmählich gewannen diese Situationen auch anderen Inhalt. Sie gipfelten nunmehr in dem Bewusstsein, vollkommen dem Willen und der Willkür eines erwachsenen Mädchens unterworfen zu sein, mit entsprechenden demütigenden Handlungen und Situationen.
Als Beispiele solcher führt X. an:
"Ich liege am Boden mit dem Rücken nach unten. Mir zu Häupten steht die Herrin und hat einen Fuss auf meine Brust gesetzt, oder sie hat meinen Kopf zwischen ihren Füssen, so dass mein Gesicht sich direkt unterhalb ihrer Pubes befindet. Oder sie sitzt rittlings auf meiner Brust oder auf meinem Gesicht, isst und benutzt meinen Körper als Tisch. Wenn ich einen Befehl nicht zur Zufriedenheit vollzogen habe, oder es meiner Herrin sonst beliebt, so werde ich auf einen dunklen Abort eingesperrt, während sie ausgeht und Vergnügungen aufsucht. Sie zeigt mich als ihren Sklaven den Freundinnen, verleiht mich als solchen ihnen.
"Ich werde von ihr zu den niedrigsten Dienstleistungen benutzt, muss sie bedienen, während sie aufsteht, beim Baden, bei der Mictio. Zu letzterer Verrichtung bedient sie sich gelegentlich auch meines Gesichtes und zwingt mich, von ihrem Lotium zu trinken."
Zur Ausführung will X. diese Idee nie gebracht haben, da er zugleich die dumpfe Empfindung hatte, dass ihre Verwirklichung ihm das erhoffte Vergnügen nicht bringen würde.
Nur einmal habe er sich in die Kammer eines hübschen Dienstmädchens geschlichen, veranlasst durch solche Vorstellungen, ut urinam puellae bibat [um den Urin des Mädchens zu trinken]. Er sei aber vor Ekel davon abgestanden.
Vergehens will X. gegen diese masochistischen Vorstellungskreise, als ihm peinlich und ekelhaft, angekämpft haben. Sie bestehen nach wie vor mächtig fort. Er macht aufmerksam, dass die Demütigung dabei die Hauptrolle spielt und nie die Wonne einer Schmerzzufügung unterläuft.
Die "Herrin" denkt er sich mit Vorliebe in Gestalt zartgebauter Jungfrauen von etwa 20 Jahren, mit zartem, schönem Gesicht und womöglich kurzen hellen Kleidern.
An der gewöhnlichen Art, sich jungen Damen zu nähern, an Tanz und gemischter Gesellschaft. will X. nie bis jetzt Gefallen gefunden haben. Von

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