plantus et spatia inter digitos [die Sohlen und die Zehenzwischenräume]. Er stellte sich dabei die betreffende junge Dame als recht grausam vor, malte sich aus, wie dieselbe an ihm zudiktierten Folterungen, Peitschungen sich ergötze. Bei solchen Phantasieschwelgereien masturbierte er. Mit 15 Jahren kam er dazu, sich von einem Pudel, wenn er solchen Phantasien nachhing, die Füsse lecken zu lassen. Eines Tages beobachtete er, wie sich ein hübsches Dienstmädchen im Hause bei der Lektüre von diesem Pudel die Zehen auslecken liess. Dieser Anblick machte Z. Erektion und Ejakulation. Er überredete nun das Mädchen, sich öfters von dem Pudel in seiner Gegenwart die Füsse lecken zu lassen. Schliesslich übernahm er die Stelle des Pudels, wobei er jedesmal ejakulierte. Vom 15. bis 18. Jahr in einer Pension, hatte er zu solchen Praktiken keine Gelegenheit. Er beschränkte sich darauf, alle paar Wochen mit der Lektüre von Grausamkeiten, von Weibern begangen, sich aufzuregen, wobei er sich vorstellte, er müsse einem solchen grausamen Weibe digitos pedum sugere [an den Zehen lutschen], womit er, unter grösster Wollust, Ejakulation erzielte. Weibliche Genitalien hatten für ihn nie das geringste Interesse, ebensowenig fühlte er sich zu den Männern geschlechtlich hingezogen. Erwachsen suchte er Puellas auf und koitierte mit ihnen, nachdem er vorher Succio pedum [das Zehenlutschen] an ihnen vorgenommen hatte. Auch inter actum [während des Geschlechtsaktes] tat er dies und veranlasste die Puella, ihm zu erzählen, mit welchen Martern sie ihn zu Tode quälen lassen würde, falls er die Zehen nicht ganz rein ableckte. Z. versichert, dass er unendlich oft seinen Zweck erreichte, und dass diese Succio [dieses Lutschen] den Betreffenden ganz angenehm gewesen sei. Füsse von gebildeten Damen, von engen Schuhen gedrückt und verkrümmt, dabei mehrere Tage nicht gewaschen, hatten für ihn ganz besonderen Reiz, jedoch goutierte er nur "geringe natürliche Ablagerung, wie solche bei reinlichen, gebildeten Damen sich zeigt", ferner Abfärbung von Strümpfen, während Schweissfüsse ihn nur in der Phantasie erregten, in Wirklichkeit ihn aber anwiderten. Auch die "grausamen Foltern" existierten für ihn nur in der Phantasie, als erregendes Mittel; in Wirklichkeit perhorreszierte er sie und versuchte nie, sie zu verwirklichen. Gleichwohl spielten sie eine hervorragende Rolle in seiner Phantasie und unterliess er es nie, ihm sympathische Weiber, mit denen er in masochistischer Relation war, zu instruieren, wie sie ihre (bestellten und inspirierten) Drohbriefe zu schreiben hatten. Aus einer Kollektion solcher Briefe, die mir Z. zur Verfügung stellte, sei einer dieser Briefe, da er das ganze Denken und Fühlen dieses Masochisten klarlegt, hier mitgeteilt: "Lambitor sudoris pedum meorum! [Mein Fußschweißlecker!]" "Ich versetze mich mit Wollust in die Zeit , wo Sie mir die Zehen auslecken werden, besonders nach längerem Spaziergang ... eine Abbildung meines Fusses erhalten Sie nächstens. Es wird mich wie Nektar berauschen, wenn Sie meinen Sudor pedum [Fußschweiß] lecken. Und wenn Sie nicht wollen, so werde ich Sie zwingen, Sie peitschen als meinen niedrigsten Sklaven. Du selbst sollst schauen wie alius favoritus sudorem pedum mihi lambit [ein anderer Favorit meinen Fußschweiß leckt], während Du wie ein Hund unter den Peitschenhieben der Leibeigenen winselst. Vogelfrei werde ich Dich erklären; eine grausame Freude soll es mir bereiten, Dich leiden zu sehen, in den schrecklichsten Martern Deine Seele aushauchend, im Todeskampfe mir die Füsse leckend ... Sie fordern mich zur Grausamkeit heraus - nun gut, wie ein Wurm will ich Sie zertreten ... Sie verlangen einen Strumpf von mir. Ich werde ihn länger tragen, als ich es sonst zu tun pflege. Ich verlange aber, dass Sie ihn küssen, belecken, sowie dass Sie den Fussteil desselben in Wasser legen und dann das Wasser austrinken. Tun Sie nicht alles, was ich in meiner Wollust verlange, so werde ich Sie mit der Reitpeitsche züchtigen. Ich verlange unbedingten Gehorsam. Folgen Sie nicht, so lasse ich Sie mit Knuten peitschen. über eine Tenne gehen, deren Boden mit lauter Eisenspitzen beschlagen ist, oder ich lasse Ihnen die Bastonade geben und Sie dann den Löwen im Käfig vorwerfen und sehe mit Wonne zu, wie Ihr Fleisch diesen Bestien mundet."

144 145 146

Index & Copyrighthinweise