Bisam

15.04.2000

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    Jahresübersicht 2000 | Monatsübersicht April

  1. AuA Sündikat nimmt an SWL teil
  2. FAMP-Datenbank in der Schweiz
  3. Urteil: SM rechtfertigt keine Kündigung
  4. SM aus Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie

AuA Sündikat nimmt an SWL teil

Die Hamburger SM-Gruppe AuA Sündikat nimnmt ab sofort an Schlagworte teil. Eine Selbstdarstellung wir nachgereicht.


FAMP-Datenbank in der Schweiz

Bei den Recherchen fuer "Die Wahl der Qual" ist mir folgende Nachricht untergekommen, die meines Wissens damals nicht auf Schlagworte erwaehnt wurde:

1. November 1998 In der Schweiz wird die Datenbank "Falschgeld, Menschenhandel, Pornographie" (FAMP) angelegt, in der unter anderem die Besitzer harter Pornographie registriert werden. Der Inhalt der Datenbank ist nicht begrenzt auf Daten aus Ermittlungsverfahren, sondern bezieht das Vorfeld, die Phase "vor Einleitung eines gerichtspolizeilichen Ermittlungsverfahrens". Zu diesem Zweck werden öffentlich zugängliche Quellen ausgewertet, Auskünfte eingeholt, Denunziationen entgegengenommen und amtliche Akten eingesehen. Betroffene haben kein Einsichtsrecht in diese Liste und können weder erfahren, ob sie darin erfasst sind, noch welche Daten gegebenenfalls über sie gespeichert sind. Bereits ein Jahr nach Einführung der FAMP-Datenbank sind dort über 7000 Personen gespeichert.

KOMMENTAR

Unter "harte Pornographie" fallen in der Schweiz nicht nur viele sadomasochistische Darstellungen, sondern auch Darstellungen sexueller Handlungen mit menschlichen Ausscheidungen. In Anbetracht der Tatsache, dass in absehbarer Zeit auch der _Besitz_ harter Pornographie illegal werden soll, wird sich diese Datenbank vermutlich als fatal für Schweizer Sadomasochisten erweisen.

Quelle unter anderem: www.cilip.de/ausgabe/62/ch-bka.htm


Urteil: SM rechtfertigt keine Kündigung

Das Arbeitsgericht Berlin hat am 7. Juli 1999 entschieden (Aktenzeichen 36 Ca 30545/98), dass von der Norm abweichende Sexualpraktiken keine Kündigung rechtfertigen. Wenn ein Arbeitnehmer zum Sadomasochismus neige, lasse dies noch nicht den Schluss zu, dass er im Rahmen des Arbeitsverhältnisses eher zu Distanzverletzungen neige als MitarbeiterInnen, die sich im Rahmen des gesellschaftlichen Akzeptierten sexuell betätigten.

Quelle: Website www.dgb.de/einblick/archiv/0006/ur000602.htm

KOMMENTAR

Danke fuer den Hinweis an Johannes


SM aus Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie

Unter www.fen.baynet.de/sgipt/gipt/sex/gwsexab0.htm findet sich "SGIPT - Gesellschaft für Allgemeine und Integrative Psychotherapie - Deutschland, Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT DAS=06.07.1998 Grundwissen Sexuelle Abweichungen (Deviationen) Aus Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie (GIPT)"

Darin heißt es im Kapitel "Abweichungen (Deviationen): Eine Auswahl" unter anderem:

Sadomasochismus (Algolagnie=Schmerzgeilheit), Masochismus, Sadismus: Die Begriffe stammen von Krafft-Ebing, Beim Sadismus können verschiedene Formen unterschieden werden. In der milden und sozial tolerierbaren Form ergibt sich die sexuelle Befriedigung durch die Freiwilligkeit der PartnerInnen. Zur Sado-Rolle gehoert 1) Macht und Beherrschung der PartnerIn und 2) die Zufügung von Schmerzen (z.B. durch beißen, kratzen, schlagen, kneifen ), die von der MasochistIn lustvoll empfunden werden. Nicht tolerierbar ist die Ausübung von Zwang und die Anwendung von Gewalt gegen den Willen der PartnerInnen. Zur Maso-Rolle gehört 1) die lustvolle Unterwerfung (Erniedrigung, Demütigung) und 2) das lustvolle Erleben des Schmerzes. Innerhalb gewisser Grenzen haben die meisten Menschen sadomasochistische Anwandlungen.

Heterosexualität: Von anderen Bezugssystemen (Berdaches, Manus, Marind-Anim ) ausgehend, ist Heterosexualität das abweichende Verhalten. Um dies stärker ins Bewusstsein zu heben, haben wir die H. in diese Auswahl aufgenommen. Wählt man als Bezugsnorm die statistische Häufigkeit, dann ist H. derzeit und überwiegend auf der Welt die sog. "normale" Orientierung in Sexualität und Liebe, aber nicht für ein paar hundert Millionen Menschen.

KOMMENTAR

Informativ ohne zu werten; lesenswert



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Erzeugt am: 15.03.2006

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