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Der Papiertiger: Algolagnie |
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Algolagnie |
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Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.
(Griech. algos Schmerz, lagneia Wollust) Veralteter medizinischer Oberbegriff für Sadismus und Masochismus.
Der Begriff wurde von Albert von Schrenck-Notzing 1892 in1 geprägt.
Im Gegensatz zu der modernen Vorstellung des Sadomasochismus ging sie von einer strikten Trennung zwischen der passiven Algolagnie (Masochismus) und aktiven Algolagnie (Sadismus) aus, erkannte die Möglichkeit einer auf Konsensualität basierenden Beziehung nicht an, sah Schmerzen als das einzige Ziel beider Seiten, und gab eine absolute Indikation zur Therapie vor, da der pathologische Gewalttäter als lineare Steigerung der harmlosen Formen gesehen wurde. Zusammen mit der dahinterstehenden Theorie verschwindet der Begriff langsam aus der Medizin. Im Pschyrembel, Auflage 254 von 1982 steht noch unter Algolagnie
Sexuelle Lust beim Zufügen oder Ertragen von Grausamkeiten (Schmerzen). Übergeordnet für Sadismus und Masochismus,
doch in der nächsten Auflage von 1986 steht unter dem Stichpunkt lediglich ein Verweis auf Sadismus, wo der Begriff nicht weiter besprochen wird, der Stand, der auch 1994 weiter besteht. Das Roche Lexikon von 1984 erwähnt sie nur als "Schmerzgeilheit".
In der sadomasochistischen Subkultur fand der Begriff nie eine besonders große Verbreitung.
Literaturhinweise:
1 Schrenck-Notzing, Albert von:
Die Suggestions-Therapie bei krankhaften Erscheinungen des Geschlechtssinnes: mit besonderer Berücksichtigung der conträren Sexualempfindung [Details]
Synonyme: Algophilie, Schmerzgeilheit
Siehe auch: Schmerzerotik
Auf diesen Eintrag verweisen: Leidensdruck, Paraphilie, Passivismus, Quälsucht, Schmerzerotik
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Stand: 02.10.2003.
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