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Der Papiertiger: Schmerzen

 
   
   
   
   
   
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Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.


Achtung, dieser Eintrag ist noch sehr unvollständig. Das tut uns mehr weh als Dir, Leser.

Schmerzschwelle bezeichnet die minimale Reizintensität, bei der man gerde noch von Schmerz sprechen kann. Als Schmerztoleranz bezeichnet man die Intensität eines Reizes, die eine Versuchsperson im Experiment gerade noch aushalten kann. Interkulturelle Vergleiche zeigen, dass es praktisch keine Unterschiede zwischen den Individuen verschiedener Kulturen hinsichtlich der Schmerzschwelle gibt. Bei der Schmerztoleranz zeigen sich jedoch große kulturelle Unterschiede.

Die linke Körperseite hat im allgemeinen eine erheblich geringere Schmerztoleranz als die rechte. In1 heißt es:

Dieses Ergebnis steht in einem interessanten Zusammenhang mit der Spezialisierung unserer beiden Gehirn-Hemisphären, wobei hier wichtig ist, sich daran zu erinnern, dass die rechte Hälfte für die emotionelle Beurteilung von Erlebnissen dominant ist. Aus anatomischen Gründen gelangt die Information vom rechten Arm hauptsächlich in die linke Hemisphäre und die vom linken Arm in die rechte. (...) Die Tatsache, dass die Schmerzschwellen zwischen rechts und links gleich sind, dass sich aber die Schmerztoleranz signifikant unterscheidet, bedeutet, dass hier zwei Aspekte von Schmerz erfasst werden. Bei der Schmerztoleranz steht der emotionelle Aspekt des Schmerzes, etwa das Quälende, im Vordergrund, während bei der Schmerzschwelle dieser Aspekt - aufgrund der geringeren Intensität - weitgehend fehlt.

Über den Masochismus schreibt Pöppel:

Durch besondere Erfahrungen im Umgang mit Lust und Schmerz "lernt" der Masochist im Laufe der Zeit vermutlich, Schmerzreize als Lust umzudeuten. Ausgangspunkt einer solchen Umkonditionierung kann etwa sein, dass nach einem zugefügten Schmerz eine positive Zuwendung dessen erfolgt, der den Schmerz zufügt. Schmerz wird dann als Ankündigung einer kommenden emotionellen Belohnung erfahren und verliert dadurch seinen aversiven Charakter. Allerdings trägt diese Handlungsweise, jemandem sich positiv zuzuwenden, nachdem man ihm wehgetan hatte, sadistische Züge. So lässt sich vermuten, dass der Sadist den Masochisten prägt.

Diese These scheint nicht aus Beobachtungen oder Befragungen von Sadomasochisten zu stammen, sondern ist vermutlich aus der alten und mittlerweile nicht mehr haltbaren Theorie abgeleitet, dass Sadomasochismus seine Wurzeln in jedem Fall in Misshandlungen in der Kindheit hat. Gegen sie spricht auch, dass bei den meisten Masochisten sexuelle Phantasien von Schmerzen der tatsächlichen Erfahrung von Schmerzen weit vorausgehen. Nicht wenige Sadomasochisten empfinden das erste Erleben von Schmerzen im Spiel denn auch als enttäuschend, weil es die Erwartungen, die durch die Phantasien geweckt wurden, nicht erfüllt.

Schmerzen sorgen ab einem gewissen, sowohl individuell als auch geschlechtsbhängig unterschiedlichen, Niveau für die Freisetzung von Endorphinen, Opiaten, die die Schmerzwahrnehmung dämpfen. Gleichzeitig verändern sie auch, wie viele Opiate, den Bewusstseinszustand. Dies führt bei manchen Sadomasochisten zu angenehmen, rauschartigen Zuständen ("Fliegen").

Literatur:2,

Literaturhinweise:

1Dieser Literaturverweis ist noch ungültig.
  Wir arbeiten dran.
2 Morris, David B.:
    Geschichte des Schmerzes  [Details]

 

Siehe auch: Schmerzerotik

Auf diesen Eintrag verweisen: Abbindespiele, Algolagnie, Analspiele, Dehnungsspiel, Fiberglasgerte, Fußfetischismus, Fußfolter, Geschichte der Forschung, Hell's Gates, Kitzelmodell, Klammern, Masochist, Ochsenziemer, Pornographie, Praktiken, Sadist, Sadomasochismus, Salben, Schlagspiele, Schmerzerotik, SM, Strafprotokolle, Wunderkerzen

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