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Der Papiertiger: SM

 
   
   
   
   
   
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Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.



Abk. für Sadomasochismus, entsprechend der Verwendung auch der National Leather Association, vieler sadomasochistischer Gruppen und Veröffentlichungen wie z.B. den Schlagzeilen und in der Forschung besonders der Soziologen, siehe Geschichte der Forschung. Vgl. Anhang 1 für eine Diskussion, warum SM den ähnlichen Begriffen S/M und S&M vorgezogen wird.

Wie unter Sadomasochismus beschrieben gibt es seit Mitte der 90er eine begriffliche Trennung des Sadomasochismus in der Subkultur der USA in zwei Richtungen oder Gruppen von Vorlieben, wobei sich SM auf einer Vorliebe für direkte körperliche Empfindungen oder Sinneswahrnehmungen bezieht, insbesondere das Zufügen oder Erleiden von Schmerzen.

In gewisser Weise entspricht SM der klassischen Vorstellung des Sadomasochismus als eine auf Lust durch Schmerz. Einige Sadomasochisten ziehen Erkenntnisse aus den Forschungen der Medizin über Endorphine zur Erklärung heran (am bekanntesten vermutlich Mains, Geoff in1), ähnlich es für eine Vorliebe für Ausdauersportarten angenommen wird. Siehe auch Schmerzen warum das nicht für alle SM-Spieler zutrifft.

Charakteristika des SM sind schwer objektiv zu erfassen und für einen Konsens unter Sadomasochisten dürfte der Begriff zu neu sein. Der Schwerpunkt liegt für viele Bottoms mehr auf dem direkten körperlichen Erleben von Empfindungen.
Formen der Autoerotik scheinen im SM Bereich häufiger vorzukommen als bei DS, obwohl die Aussage mit sehr viel Vorsicht zu geniessen ist.

Subjektives Erleben dürfte zu individuell verschieden sein, um hier gut erfasst werden zu können. Bei Tops, hier häufig als Sadisten bezeichnet, wird häufig eine direkte Erregung durch die Hilflosigkeit und/oder das Leiden des Bottoms genannt. Bei den Bottoms, hier Masochist genannt, wird oft berichtet, daß sie durch das Erleiden von Schmerzen eine innere Stärke gewinnen: Zwar kann ihm der Top nach belieben Schmerzen zufügen, aber "akzeptiert" der Bottom die Schmerzen, dann verlieren sie ihre Schärfe, das Selbstbewusstsein steigt, weil die Integrität der Persönlichkeit trotz der Schmerzen gewahrt bleibt. Bei anderen ist es das direkte Verlangen, intensive Empfindungen am eigenen Körper zu erleben.
Selbstironisch bezeichnen sich S/M Bottoms manchmal auch als Painsluts.

Sadomasochisten, die zögerlich gegenüber SM Spielen sind, geben Bedenken über mögliche körperliche Schäden und einer zwanghaften Intensitätssteigerung an. Sadomasochisten, die regelmässig an Spielen mit grossem SM Anteil teilnehmen, sehen keine Steigerungstendenz, sondern nur eine grössere Vielfalt, die durch eine grössere Erfahrung kommt. Verletzungsgefahr kann durch Vorsicht, Gewissenhaftigkeit und Fachwissen neutralisiert werden.

Literaturhinweise:

1 Thompson, Mark (Hrsg.):
    Leatherfolk: Radical Sex, People, Politics, and Practice.  [Details]

 

Siehe auch: Sadomasochismus, BDSM

Auf diesen Eintrag verweisen: Absprache, Anrede, Bondage, DS, DSSM, Kinder, Masochist, Praktiken, S/M, Sadism and Masochism, Sadist, Sadomasochismus, Schlagzeilen, S&M

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Stand: 30.11.2002.

 

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