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Der Papiertiger: brandmarken

 
   
   
   
   
   
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Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.



Brandmarken, engl. Branding ist eine Form der Body Modification, die nicht unmittelbar in den Bereich des Sadomasochismus gehört, dort aber relativ verbreitet ist.

Beim klassischen (Heiss)-Brand wird mittels eines rotglühenden Metallstücks die obersten Hautschichten verbrannt, wobei das Unterhautfettgewebe und darunterliegende Muskelschichten unberührt bleiben. Dies erzeugt, wie auch der sog. Kaltbrand mit tiefgekühltem Metall, eine dauerhafte Narbe, die je nach verwendeter Brandeisen, ornamentale Muster ergibt oder auch zum Beispiel Initialen. Für das spätere Aussehen sind aber auch anlagebedingte Faktoren
wie die Neigung des Körpers zur Narbenbildung und die Fähigkeit des Branders ausschlaggebend.
Für ein Branding sind Stellen geeignet, an denen das Eisen plan auf die Körperoberfläche aufgesetzt werden kann. Sie müssen vorher enthaart werden und es dürfen keine Stellen sein, die über großen Nerven, Blutgefäßen und Sehnen liegen.
Nicht alle Muster sind als Branding möglich. Dadurch, daß es auf Narbenbildung beruht, bleiben allzufeine Details nicht erhalten.

Brandings werden häufig als weniger schmerzhaft erlebt als man erwarten sollte. Der Grund dürfte darin liegen, daß die Nerven in den betroffenen Stellen nicht verletzt, sondern sofort abgetötet werden. Erst nach Einsetzen des Heilungsprozesses kommt es zu Wundschmerzen in der Peripherie. Zu der geringen Schmerzintensität trägt wahrscheinlich auch die Ausschüttung von Endorphinen bei.

Risiken liegen bei Kaltbränden in Infektionen (dies fällt bei Heissbränden meist weg), in ästhetisch unbefriedigenden Ergebnissen, die nicht mehr korrigierbar sind und einer ungenügenden geistigen Vorbereitung. Brandings sind für viele emotional tiefgehende Erlebnisse, bei denen die Gefahr eines Absturzes nicht von der Hand zu weisen ist.
Die Heilung eines Brandings verläuft in mehreren Etappen und dauert ungefähr 4 Wochen. Es heilt in der Regel ohne weitere ärztliche Eingriffe und sollte an der Luft und ohne Verband ausheilen.
Brandings sollten immer von einem erfahrenen Brander vorgenommen werden, da sie zum Einen irreversibel sind und zum Anderen schwere Verletzungen resultieren können.

Juristisch ist der Bereich nicht eigenständig geregelt, er fällt auf jeden Fall unter die Regelungen zur Körperverletzung, die auch für sadomasochistische Spiele relevant sind.

Dieser Eintrag basiert auf einem Text, der Datenschlag von STAHL STICH Hamburg zur Verfügung gestellt wurde.

 

Synonyme: Branding

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