zerstörende Naturereignisse, wie Feuersbrünste, Ausbrüche von Vulkanen und blosse Beschädigungen des Eigentums, wie Diebstahl, sind im Stande, bei einigen Personen Wollustgefühle auszulösen. Daher kommt Dühren in dem erwähnten Werke S. 449 zu der folgenden, alle diese Erscheinungen berücksichtigenden Erklärung des Sadismus:

„Der Sadismus ist die absichtlich gesuchte oder zufällig dargebotene Verbindung der geschlechtlichen Erregung und des Geschlechtsgenusses mit dem wirklichen oder auch nur symbolischen (ideellen, illusionären) Eintreten furchtbarer und erschreckender Ereignisse, destruktiver Vorgänge und Handlungen, welche Leben, Gesundheit und Eigentum des Menschen und der übrigen lebenden Wesen bedrohen oder vernichten, und die Kontinuität toter Gegenstände bedrohen und aufheben, wobei der aus diesen Vorgängen einen geschlechtlichen Genuss schöpfende Mensch selbst ihr direkter Urheber sein kann, oder sie durch andere herbeiführen lässt, oder blosser Zuschauer bei denselben ist, oder endlich freiwillig oder unfreiwillig ein Angriffsobjekt dieser Vorgänge ist.“

Ein eifriger Leser unserer Broschüre über den Flagellantismus hat sich eine eigenartige Erklärung des Sadismus ausgedacht, die er uns bittet, zu veröffentlichen, ohne dass sein Name genannt werde. Er ist gegenwärtig ein von jeder Regelwidrigkeit des Geschlechtslebens freier, glücklicher Ehemann, dessen zahlreiche Verwandte, gleich den Eltern und Grosseltern, stets geistig wie körperlich normal waren und sind. Als Knabe und Jüngling stellte sich bei ihm bei dem Anblicke verschiedener Misshandlungen - zuerst sah er, wie Schuljungen sich prügelten - oder bei einer lebhaften Vorstellung solcher eine starke geschlechtliche Erregung bis zur Erektion und Ejakulation ein, einerlei, ob er sich im Geiste in die Rolle des handelnden oder leidenden

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