die Beschimpfung von Menschen der Erhöhung der erotischen Ekstase.

Eine besondere Form des ideellen Sadismus ist auch die geschlechtliche Erregung durch blossen Anblick von Misshandlungen, worauf verschiedene, weiter unten zu berührende Kulturerscheinungen beruhen.

Endlich rechnet man neuerdings auch den Exhibitionismus zum ideellen Sadismus. Nach Naecke (Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen V, 204) weidet sich der Exhibitionist, d. h. der öffentlich seine Genitalien Entblössende, am Schreck, Unwillen oder an der Verlegenheit der Zuschauerinnen, was sexuell auf ihn wirkt, zumal wenn jene junge Mädchen sind.

Doch dürften hier auch manchmal andere Momente mit in Frage kommen.

Reeller Sadismus.

Dem ideellen steht ein reeller Sadismus gegenüber, bei welchem es sich um eine wirkliche Zufügung von körperlichem oder seelischem Schmerz oder um eine sonstige Beeinträchtigung und Schädigung des Nebenmenschen durch den Sadisten selbst handelt. Auch kann, wie schon erwähnt, die Schädigung blosse Objekte betreffen.

In erster Linie steht hier die körperliche Misshandlung vor und während des Geschlechtsverkehres, in den mannigfaltigsten Formen, vom einfachen Kneifen, Beissen oder einer anderen relativ harmlosen Verletzung bis zum Morde. Hierher gehören die aus rein sadistischen Antrieben unternommenen Geisselungen und Auspeitschungen, die Marterungen mit Eisen und Feuer, die Attentate der sogenannten „Mädchenstecher“, die Verletzung der Genitalien während des Coitus, Begiessung mit ätzenden Substanzen und endlich die verschiedenen grauenhaften Arten des „Lustmordes“ durch Gift,

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