die Beschimpfung von Menschen der Erhöhung der erotischen Ekstase.

Aufschlitzung des Bauches („Jack the Ripper“), Erdrosselung, ja sogar durch Kannibalismus.

Gewissermassen einen Uebergang von reellem zum ideellen Sadismus bildet die Fesselung des Individuums zum Zwecke der Steigerung des Geschlechtsgenusses, der oft schon allein durch den Anblick der gefesselten Frau ausgelöst wird.

Auch das Aussaugen von Wunden scheint in einigen Fällen die geschlechtliche Erregung hervorzurufen. Bekannt ist der Fall v. Krafft-Ebing’s, in dem ein Mann mit zahlreichen Schnittwunden an den Armen behaftet war, die er sich vor jedem Zusammensein mit seiner Frau beibringen musste, welche letztere erst an solch einer Wunde saugen musste, um sexuell erregt zu werden.

Zu den sadistischen Handlungen gehören ferner auch die Beschmutzungen und Besudelungen anderer Personen zum Zwecke der Hervorrufung oder Steigerung der Libido sexualis, z. B. die bei de Sade unendlich oft vorkommende Beschmutzung mit Urin oder Kot vor oder während des Aktes. Dass auch hier der Symbolismus stark hineinspielt, lehrt der von Dr. Pascal berichtete Fall, in welchem ein junger Mann mit seiner Geliebten einzig und allein die seltsame Handlung des Schwärzens ihrer Hände mit Kohle oder Russ vornahm und die so verunstalteten Hände in einem Spiegel längere Zeit betrachtete, wobei er sich unterhielt und offenbar in diesem Anblicke allein geschlechtliche Befriedigung fand.

Der Sadismus kann sich auch gegen andere lebende Wesen als den Menschen richten. Z. B. scheinen die chinesischen Sadisten es wesentlich auf Vögel, wie Gänse und Hühner, abgesehen zu haben. Sie schneiden denselben ante oder post coitum den Kopf ab, um sich an dem Anblicke des fliessenden Blutes und der Todeszuckungen wollüstig zu berauschen. Auch in europäischen Bordellen werden

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