die Beschimpfung von Menschen der Erhöhung der erotischen Ekstase.

schauerlichen Marterung und Exekution des Königsmörders Damiens am 28. März 1757, der eine ungeheure Menschenmenge, darunter zahlreiche Frauen, beiwohnte, die sich vier Stunden an den entsetzlichen Qualen des Unglücklichen berauschte, ereigneten sich echt sadistische Szenen. U. a. schildert Casanova die wollüstige Ekstase einiger männlicher und weiblicher Zuschauer bei dieser Hinrichtung. - Als non plus ultra des Genusses dieser Art preist der Marquis de Sade in seinen Schriften wiederholt den Anblick der Hinrichtungen von Bekannten. Freunden und solchen Menschen, die man seit längerer Zeit kenne.

Eine ähnliche Anziehungskraft wie Hinrichtungen üben die öffentlichen Misshandlungen von Menschen aus, wie die Auspeitschungen, deren sadistische „Wirkung in der bekannten Erzählung „Lenchen im Zuchthause“ geschildert wird, das Prangerstehen, das besonders in England zu scheusslichen Insulten führte u.a.m.

Eine eigentümliche Beziehung zwischen Tötung und Wollust darf auch in dem merkwürdigen Umstände erblickt werden, dass in Frankreich der Scharfrichter im Mittelalter die Aufsicht über die Freudenhäuser und die bei Hofe angestellten öffentlichen Mädchen hatte.

Ferner lassen sich mit Sicherheit sadistische Elemente nachweisen in den spezifisch mittelalterlichen Institutionen der Inquisition und der Hexenprozesse. Schon die allgemeine Anwendung der Inquisition lässt sich nur aus tiefeingewurzelten grausamen Instinkten der Menschennatur erklären, deren sadistischer Charakter besonders dann hervortrat, wenn Fremde, oft Männer und Frauen vornehmen Standes, der peinlichen Frage beiwohnten. Jakob I. von England soll dieser seltsamen Begierde mit Vorliebe nachgegeben haben.

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