die Beschimpfung von Menschen der Erhöhung der erotischen Ekstase.

wenn er seine Liebeswut sättigen wollte. Aehnliche Szenen schildert der Marquis de Sade.

Aehnlich motiviert sind kannibalische Gelüste, die nicht selten den Lustmord begleiten. Ja, der Kannibalismus der Wilden scheint, sobald er sich gegen geliebte oder befreundete Personen richtet, was nicht selten vorkommt, einer gewissen sadistischen Grundlage nicht zu entbehren. Ein drastisches Beispiel ist jener Italiener, der zahlreiche junge Mädchen ermordete, um aus ihrem Fleische Salamiwürste zu bereiten. Bisweilen scheinen Lustmörder im Schlürfen des Blutes ihrer Opfer einen wollüstigen Genuss zu finden.

Der Giftmord dürfte in jenen Fällen sadistischen Instinkten entspringen, wo geschlechtlich ausschweifende Weiber ihn häufig ohne andere Motive begehen, als aus Freude am Morden und an der Beobachtung des Dahinsiechens, der Qualen und Todeszuckungen ihrer Opfer.

Die Soldatenmisshandlungen sind oft so eigentümlicher Natur, dass sie gleichfalls den Verdacht des Sadismus erwecken. So wurde am 30. Juli 1903 vom Oberkriegsgericht gegen den Sergeanten W. vom 92. Infanterie-Regiment verhandelt, der seine Leute oft in seltsamer Weise misshandelte. Er holte sie z.B. Abends aus dem Bette und liess sie in diesem Zustande auf der Stube Klimmzüge machen. Viele Rekruten wurden in schmerzhafter Weise von ihm an den Genitalien gebürstet.

Als ein sadistisches Kulturphänomen kann auch die merkwürdige Deflorationsmanie in England betrachtet werden, über welche Dühren im ersten Bandes seines „Geschlechtsleben in England“ ausführlich berichtet. Diese Sucht, junge, unberührte Geschöpfe zu vergewaltigen, trägt offenbar typisch sadistischen Charakter.

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