Wohlgefallen. Es gewährte mir auch grossen Genuss, den Ermordeten die Haarnadeln aus dem Haar zu ziehen.
"Die Kleider und Eingeweide nahm ich aus Lust, sie zu beriechen und zu betasten. Meine Mutter kam schliesslich hinter meine Streiche, weil sie nach jedem Mord oder Mordversuch Spermaflecken in meinem Hemd bemerkte. Verrückt bin ich nicht, aber in jenen Augenblicken des Würgens sah ich gar nichts mehr. Nach der Verübung der Taten war ich befriedigt und fühlte mich wohl. Es fiel mir nie ein, die Geschlechtsteile u. dgl. zu berühren oder zu beschauen. Es genügte mir, die Weiber am Halse zu quetschen und ihr Blut zu saugen. Ich weiss heute noch nicht, wie das Weib gebaut ist.
"Während des Würgens und nach demselben drückte ich mich an den ganzen Leib, ohne auf einen Körperteil mehr als auf den anderen zu achten."

V. war ganz von selbst auf seine perversen Akte gekommen, nachdem er, 12 Jahre alt, bemerkt hatte, dass ihn ein seltsames Lustgefühl überkomme wenn er Hühner zu erwürgen hatte. Deshalb habe er auch öfters Massen davon getötet und dann vorgegeben, ein Wiesel sei in den Hühnerstall eingedrungen. (Lombroso, Goltdammers Archiv, Bd. 30, p. 13.)

Einen analogen Fall führt Lombroso (Goltdammers Archiv) an, der in Vittoria (Spanien) vorkam.

Beobachtung 22. Ein gewisser Grujo, 41 Jahre alt, von früher unbescholtenem Lebenswandel und 3mal verheiratet gewesen, erwürgte im Lauf von 10 Jahren 6 Weiber. Sie waren fast sämtlich öffentliche Dirnen und schon ziemlich alt gewesen. Suffocatis per vaginam intestina et renes extraxit. Nonullas miseras ante mortem stupravit, alias (si forse impotens erat) non stupravit. [Den Erwürgten entnahm er durch die Vagina die Gedärme und die Nieren. Einige der Unglücklichen schändete er vor ihrem Tode, andere nicht (vielleicht weil er impotent war).] Er verfuhr bei seinen Greueltaten mit solcher Vorsicht, dass er 10 Jahre lang unentdeckt blieb.

b) Leichenschänder

An die grauenvolle Gruppe der Lustmörder reihen sich naturgemäss die Nekrophilen, insofern bei ihnen, gleichwie bei Lustmördern und analogen Fällen, eine an und für sich Grauen erweckende Vorstellung, vor der der Gesunde, bezw. Nichtentartete, znrückschaudert, mit Lustgefühlen betont und damit zum Impuls für nekrophile Akte wird.

Die in der Literatur vorkommenden Fälle von Leichenschändung machen den Eindruck pathologischer, nur sind sie, bis auf den berühmten Sergeant Bertrand (s. u.) nichts weniger als genau beobachtet und beschrieben.

In einzelnen Fällen mag nichts anderes vorliegen, als dass zügellose Begierde in der Vorstellung des eingetretenen Todes kein Hindernis ihrer Befriedigung sieht (tiefstehende Moral und extreme Sinnlichkeit).

Ein derartiger Fall ist vielleicht der siebente unter den von Moreau (aberration du sens génésique 1887 p. 243) mitgeteilten.

In diesem machte ein 23 Jahre alter Mann einen Notzuchtsversuch an der 53 Jahre alten X., tötete die sich Sträubende, benutzte sie dann ge

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