chistischen Vorstellungskreises der Fuss und der Schuh oder der Stiefel des Weibes. als Werkzeug der Demütigung aufgefasst, Gegenstand eines besonderen sexuellen Interesses geworden sind, finden sich zahlreich. Sie bilden in vielfachen, leicht zu verfolgenden Abstufungen den nachweisbaren Uebergang zu anderen Fällen, in welchen die masochistischen Neigungen immer mehr in den Hintergrund treten und nach und nach unter die Schwelle des Bewusstseins tauchen, während das Interesse für den Frauenschuh, scheinbar als ein ganz unerklärliches, allein im Bewusstsein stehen bleibt. Letztere sind die zahlreichen Fälle von Schubfetischismus.

Diese sehr häufigen Fälle der Schuhverehrer, die, wie alle Fetischisten, auch forensisches Interesse bieten (Schuhdiebstähle), bilden ein Grenzgebiet zwischen Masochismus und Fetischimus. Man kann sie wohl zum grössten Teil als larvierten Masochismus (mit unbewusst gebliebener Motivierung) auffassen, wobei der Fuss oder Schuh des Weibes als Fetisch des Masochisten zu selbständiger Bedeutung gelangt ist.

Hier mögen zunächst noch einige Fälle angeführt werden, in denen zwar schon der Frauenschuh in den Mittelpunkt des Interesses rückt, aber auch deutliche masochistische Gelüste eine grosse Rolle spielen.

Beobachtung 70. Herr X., 25 Jahre alt, von gesunden Eltern, früher nie erheblich krank, stellte mir folgende Selbstbiographie zur Verfügung: "Ich begann mit 10 Jahren zu onanieren, ohne indessen dabei jemals einen wollüstigen Gedanken zu haben. Indessen übte doch schon damals - das weiss ich genau - der Anblick und die Berührung eleganter Mädchenstiefel einen eigenen Zauber auf mich aus; mein höchster Wunsch war, auch solche Stiefel tragen zu dürfen, ein Wunsch, der bei gelegentlichen Maskeraden wohl auch in Erfüllung ging. Dann war es noch ein ganz anderer Gedanke, der mich peinigte: es war nämlich mein Ideal, mich in gedemütigter Situation zu sehen, ich wäre gern Sklave gewesen, wollte gezüchtigt sein, kurz, ganz der Behandlung teilhaftig werden, die man in den vielen Sklavengeschichten beschrieben findet. Ob durch die Lektüre dieser Bücher dieser Wunsch in mir entstanden ist, oder spontan, weiss ich nicht anzugeben.
"Mit 13 Jahren trat die Pubertät ein; mit den eintretenden Ejakulationen stieg das Wollustgefühl und ich onanierte häufiger, oft 2 oder 3mal am Tage. Während der Zeit vom 12.-16. Jahre hatte ich während des onanistischen Aktes immer die Vorstellung, ich würde gezwungen, Mädchenstiefel zu tragen. Der Anblick eines eleganten Stiefels am Fusse eines nur einigermassen hübschen Mädchens berauschte mich, namentlich zog ich gern mit Begier den Ledergeruch in meine Nase. Um Leder auch während des Onanierens zu riechen, kaufte ich mir Ledermanschetten, die ich beroch, während ich onanierte. Meine Schwärmerei für lederne Damenstiefel ist noch heute dieselbe, nur vermengt sie sich seit dem 17. Lebensjahre mit dem Wunsche, Diener sein zu können, vornehmen Damen die Stiefel wichsen zu dürfen, sie ihnen an- und ausziehen zu müssen u. dgl.

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