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Der Papiertiger: Filme

 
   
   
   
   
   
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Fini, Leonor

Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.



Pornos siehe pornographische Filme, Filme mit Nazi-Thematik unter Faschismus. Exit to Eden bei Rice, Anne.

Starke Frauen sind zwar in den Filmen nicht umbedingt selten, aber wenn sie stark und beherrschend sind, sind sie meist auch böse. In Cormans Sumuru, Tochter des Satans (1967) will eine Art "weiblicher Dr. Fu Man Chu" eine Weltherrschaft der Frauen errichten1, was nicht ohne eine gewisse Menge an Folterungen vor sich geht.

Aus Sumuru, Tochter des Satans (1967)

Der zunehmende Realismus bei z.B. Vergewaltigungen lässt ältere Filmszenen fast schon als eine Verharmlosung aussehen. Die Vergewaltigungsszene in Stanley Kubricks Clockwork Orange (1971) wirkt fast schon zahm, vor allem wenn man bedenkt, daß die Szene auf einer wahren Begebenheit aus dem Leben von Anthony Burgess beruht. Dieser Film enthält auch einer der bekanntesten Beispiele für die Darstellung von Bottoms als Objekte (vgl. Statusspiele für Abbildung).

Sadomasochismus wird mehr und mehr in Filmen zu einem Zeichen, daß jemand schlecht oder krank ist - gute Menschen fesseln sich nicht im Bett. Eines der neusten Beispiele ist in dem Bond Film Goldeneye. Die weibliche Bösewichtin Xenia Onatopp (gespielt von der Holländerin Famke Janssen)
tötet nicht mit einem orgasmischen Lächeln, weidet sich nicht nur am Leiden der Opfer, denen sie zwischen ihren Schenkeln die Luft ausdrückt, sondern zeigt schon an ihrer Kleidung von einer Vorliebe für Schwarz über einen genieteten Patronengurt bis hin zur kompletten Lederuniform, wo man sie einzuordnen hat. Die amer. Zeitschrift TIME schrieb dazu auch folgerichtig2:

She's got the right sort of name - Xenia Onatopp (get it?) - the right sort of attitude - sadomasochistic - and the right sort of wardrobe - parodically sexy - but Famke Janssen is more seductive than sexy. You know too soon where she's coming from - out of an abnormal psychology text.

Anstössig wie die Verbindung von anormaler Psychologie und Sadomasochismus sein soll, muß man TIME Recht geben, daß in diesem Fall die erotische Ausstrahlung und Inszenierung eher eine Werbung für den Sadomasochismus sein könnte. Famke Janssen durfte übrigens schon in Racheengel in Leder (orig. Model by Day 1993) zeigen, daß sie zupacken kann und nimmt in einer Folge von Star Trek auch eine Rolle als menschliches Geschenk wahr.

Davor zeichneten sich besonders Filme mit Bruce Willis durch ihre Darstellung von Sadomasochisten als Psychopathen aus.

Noch mehr als Sadomasochisten selbst sind die Lederhändler, die sie versorgen, verdächtig. In dem Gewaltepos Falling Down (199?) mit Michael Douglas hat der Neonazi Lederklamotten in seinem Geschäft, und in Se7en (1995) kauft der Psychopath bei einem SM-Ledermacher eine seiner Mordwaffen - wenigstens ist hier ein gewisses Element von Humor in seinem Spruch "Perverse!" zu hören. Die Szene mit Polizisten, die in einen dunkelen SM-Laden kommen und einen schmierigen, meist bärtigen Mann treffen, der dem geisteskranken Verbrecher ein gemeingefährliches Spielzeug verkauft haben, wird aber mehr und mehr zum Stereotyp.

Süsse Psychopathen findet man dagegen in dem Film !Atame! (deu. Fessel mich!, engl. Tie me up! Tie me down!) des span. Kultregisseurs Almodovar.

Eine systematischere Einteilung kann zum einen von den einzelnen Filmgenres oder von dem jeweiligen Land ausgehen.

(Tokio Dekadenz)

Literaturhinweise:

1 Kino Verlag (Hrsg.):
    Science Fiction III  [Details]
2 Schickel, Richard:
    Shaky, Not Stirring  [Details]

 

Auf diesen Eintrag verweisen: 120 Tage von Sodom, Fesselspiele, Filmknebel, FSK, Handmaiden, HCB Handbuch, Literatur, Noncon-Phantasien, Personal Service, Sicherheit, Star Trek, Statusspiel, Tape Gag

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