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Die Datenschlag-Chronik des Sadomasochismus
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Anfang der 50er Jahre
Eric Stanton stellt sich beim amerikanischen Buch- und Fotohändler Irving Klaw in New York als Zeichner vor. Dort veröffentlicht er seine ersten SM-Comics.
("Eric Stanton Taschen Diary 2000", Benedikt Taschen Verlag Köln 1999)

Anfang der 50er Jahre
Für kurze Zeit erscheint monatlich zum Bezugspreis von DM 2,- (EUR 1,-) die Zeitschrift "Tribüne der Zeit - Familienmagazin für freie Meinung und Diskussion". "Diese Zeitschrift", schreibt Peter Franzen, "war in ihrer Richtung völlig eindeutig. Das geht schon aus den Veröffentlichungen ihrer Leser, die in der 'Diskussion über den Wert der körperlichen Züchtigung' permanent zu Worte kamen und besonders aus den Inseraten klar hervor. Stil und Ausdruck kennzeichnen sie als Erotikum, dessen einziger Zweck die sexuelle Erregung der Leser war." Das Magazin war wohl aus der Rubrik "Tribüne" der im gleichen Verlag erscheinenden "Allgemeinen Gerichtszeitung" hervorgegangen, in der Leser sich zu Wert und Unwert der körperlichen Züchtigung äußern konnten. "Es darf nicht weiter wundernehmen, daß in der 'Allgemeinen Gerichtszeitung' eines Tages ein redaktioneller Hinweis stand, daß es geraten sei, die Diskussion in der 'Tribüne' abzubrechen. Alle Interessenten für dieses Thema wurden aber gleichzeitig auf die 'Tribüne der Zeit' hingewiesen, in der weitere 'interessante Fragen über Erziehung und die körperliche Züchtigung' angeschnitten werden sollten. Der Verlag hatte damals bereits Schwierigkeiten, denn die 'Gerichtszeitung' war an jedem Zeitungskiosk für jeden Menschen, auch für Jugendliche, käuflich zu erwerben." 1954 schreitet der Staatsanwalt ein, einige Ausgaben werden beschlagnahmt und die "Tribüne der Zeit" eingestellt.
Es handelt sich vermutlich um die einzige und womöglich erste Zeitschrift, in der damals sadomasochistische Kontaktanzeigen relativ offen aufgegeben werden konnten; Franzens "Flagellomanie" enthält eine Faksimile-Anzeigenseite der "Tribüne".
(Fra56, S. 228ff.)
("Tribüne der Zeit, Familienmagazin für freie Meinung und Diskussion", Hrsg: Gerichts- und Kriminalverlag OHG, Helmut Adam und Walter Merkel, Augsburg, Frauentorstr 25, Telefon 8273, Verantwortlicher Redakteur: A. Saule)

Oktober 1950
Bei einem Spaziergang am Strand von Coney Island bei New York trifft Bettie Page den schwarzen Polizisten und Hobbyphotographen Jerry Tibbs. Einige Tage später nimmt er die ersten Bilder von ihr auf. Es handelt sich dabei noch nicht um SM-Motive.
In der Folgezeit wird Page zu einem der einflussreichsten Pin-Up-Modelle der Geschichte.
(Foster, Richard "The Real Bettie Page. The Truth about the Queen of the Pinups". Citadel Press 1997, S. 39)

ab 1950
Zurückkehrende schwule US-Veteranen des Zweiten Weltkriegs schließen sich in den USA zu Motoradclubs zusammen und bilden die heute als "Old Guard" bezeichnete schwule sadomasochistische Subkultur. Sie ist von starren Regeln, einer starken Abschottung nach außen und einem ritterlichen Ehrenkodex geprägt. Die Zahl der Tops soll die der Bottoms um den Faktor zehn übertroffen haben.
Die Old Guard prägt mit ihrem schwarzen Leder, dem Links-Rechts-Code für die Identifizierung als Top oder Bottom und der Ablehnung des Switchens bis ins 21. Jahrhundert fast alle späteren SM-Subkulturen im Westen, ob hetero- oder homosexuell.
(Bal93)

Ende der 50er Jahre
In den USA sind die ersten Werke des homosexuellen SM-Künstlers Tom of Finland erhältlich.
(Bal93)

Dezember 1951 und Januar 1952
In der Zeitschrift "Les Temps modernes" erscheint der Aufsatz "Faut-il bruler Sade?" (dt. Soll man de Sade verbrennen?) der französischen Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Simone de Beauvoir.
Er wird von ihrer Biographin Deirdre Bair als "eine Mischung aus Existenzialismus, fehlerhafter Freudianischer Psychoanalyse und schlecht durchdachten Ansichten über Pornographie und ihrer zeitgenössischen Gesellschaft" beschrieben, dessen Inkonsistenz und Widersprüche ärgern. Die Ansichten der Lebensgefährtin von Sartre beinflussen trotzdem maßgeblich Feministinnen wie die Deutsche Alice Schwarzer.
(Bair, Deirdre "Simone de Beauvoir. A Biographie", Touchstone Books New York 1990, S. 662)

1951
Die amerikanischen Psychobiologen Clellan S. Ford und Frank A. Beach veröffentlichen "Patterns of Sexual Behavior", das 1968 im Rowohlt Verlag in der von Hans Giese herausgegebenen Reihe "rororo sexologie" als "Formen der Sexualität. Das Sexualverhalten bei Mensch und Tier" erscheint. Die Autoren vergleichen das Sexualverhalten von 190 verschiedenen Gesellschaften und das der Tiere, um zu ermitteln, welche Formen des menschlichen Sexualverhaltens das Ergebnis gemeinsamer Lernerfahrungen und welche das Ergebnis biologischer Anlagen sind.
Das Kapitel "Schmerzhafte sexuelle Stimulation" enthält einige interessante Theorien zum Sadomasochismus, die seitdem kaum weiterverfolgt wurden.
(FB51)
(FB54)

1951
René Guyon übt Kritik an den Vereinten Nationen (UNO), die sich weigern, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung als eines der Menschenrechte aufzunehmen.
Dieses Recht taucht in der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen nach wie vor (Stand 2001) nicht auf.
(Hae92)

etwa 1951
New Yorks erste Lederkneipe "Shaw's" eröffnet.
(DeB99)

1952
Der Dachverband der US-Psychiater, die American Psychiatric Association (APA), gibt die erste Ausgabe des Diagnosehandbuchs "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders" (DSM-I) heraus. Diese Version gilt zunächst nur für die USA. Ihr Inhalt orientiert sich an der Psychoanalyse.
1953 sind 82 Prozent der in der APA gemeldeten US-Psychiater auch Mitglieder der American Psychoanalytical Association.
(Sho97, S. 164, S. 298)
(APA52)

1952
Bettie Page steht zum ersten Mal im Studio des New Yorkers Buch- und Fotohändlers Irving Klaw Modell.
Klaw, selbst offenbar kein Sadomasochist, fertigt zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehreren Jahren Bondage-Fotos auf Bestellung an.
(Foster, Richard "The Real Bettie Page. The Truth about the Queen of the Pinups". Citadel Press 1997, S. 62)

1952
Hermes Phettberg wird in Hollabrunn (Niederösterreich) geboren.
Er wächst in Unternalb auf, arbeitet zunächst als Bankangestellter, wendet sich dann der Theologie zu und wird Pastoralassistent der Erzdiözese Wien. Gegen Ende der achtziger Jahre initiiert er das libertär-politische Projekt "Polymorph Perverse Klinik Wien" und gründet 1986 die Wiener Sadomasochismus-Initiative "Libertine" mit. Seither tritt er vor allem mit sadomasochistischen Aktionen an die Öffentlichkeit, z.B. 1993 mit einer "Verfügungspermanenz" in Zürich. Seit ca. 1992 ist Phettberg wöchentlicher Kolumnist des "Falter", einer Wiener Stadtzeitung, wo er eine alternative katholische Sonntagspredigt gemäß den liturgischen Texten des jeweiligen Sonntags entwickelt (Phettbergs Predigtdienst). Daneben spielt der schwergewichtige Phettberg skurrile Rollen in Kurt Palms Theatergruppe Wiener Bohemiens namens "Sparverein Die Unzertrennlichen". Im Juni 1995 wird seine im November 1994 von Kurt Palm inszenierte Talkshow "Phettbergs Nette Leit Show" erstmals im Österreichischen Fernsehen (ORF) ausgestrahlt. Phettberg erobert sich aufgrund äußerer Merkmale, seines unkonventionellen Interviewstils und durch das Publizieren seiner Ideen, Sexualitäten und Lebensstile eine berüchtigt-legendäre Popularität. Buchveröffentlichungen: "Predigtdienst" (1995) und "Frucade oder Eierlikör" (1996). Durch sein wöchentliches Ausgepeitschtwerden vor laufender Kamera, während er gefesselt und vor Schmerzen laut schreiend seine Predigtvorschläge verliest (www.webfreetv.com/culturezone) wird er zum Pionier des Internetfernsehens.
(Persönliche Mitteilung Hermes Phettberg)
(www.phettberg.at)

9. Juni 1953
Trotz massiver Proteste von Intellektuellen, Autoren wie Erich Kästner und Organisationen wie dem PEN-Zentrum Deutschland verabschiedet der Bundestag mit Unterstützung der CDU/CSU und von Teilen der FDP die - ursprünglich vom Volkswartbund formulierten - "Gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend".
Die bereits im Grundgesetz (Verfassung) verankerte Zweitrangigkeit der Meinungsfreiheit gegenüber dem Jugendschutz wird damit ausgebaut. Das Gesetz ist die Grundlage für die Einrichtung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS).
(Schütz, Hans J. "Verbotene Bücher. Eine Geschichte der Zensur von Homer bis Henry Miller". Beck´sche Reihe München 1990, S. 185)
(Sei97a, S. 145)
(BSB02, S. 64)

1953
Dr. Alfred Kinsey veröffentlicht den zweiten Teil seiner Studie, "Sexual Behaviour in the Human Female" (deutsche Ausgabe 1954). Die Daten beruhen hauptsächlich auf ausführlichen Interviews mit 5940 Frauen.
3% der Frauen und 10% der Männer geben an, definitiv und/oder immer durch sadomasochistische Geschichten erregt zu werden, weitere 9% der Frauen und 12% der Männer reagieren manchmal mit Erregung. 26% der Frauen und 26% der Männer erregt es definitiv oder immer, beim Sex gebissen zu werden, weitere 29% der Frauen und 24% der Männer nur manchmal. Nur zwei oder drei Frauen geben explizit fetischistische Interessen an.
(KP+53)
(Hae92)

14. Mai 1954
Die deutsche "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften" (BPjS, www.bmfsfj.de/bpjs/) nimmt ihre Arbeit auf.
Ihr offizieller Auftrag ist es, Jugendliche vor Material zu schützen, das sie "sittlich gefährdet". Die massiven wirtschaftlichen Folgen einer Indizierung stellen diese jedoch in der Regel einer Zensur gleich. In den Jahren von 1956 bis 2001 erfolgen insgesamt ca. 8.000 Indizierungen durch die BPjS. Sadomasochistische Medien und Darstellungen sind dabei unter den bevorzugten Zielen. Im Gegensatz zu entsprechenden Gesetzen z.B. in den USA muss eine Jugendgefährdung nicht nachgewiesen werden: Es genügt, wenn sie von den zuständigen Stellen behauptet wird. Neben Medien haben unter anderem das Bundesverwaltungsgericht und das internationale Russell-Tribunal für Menschenrechte die Arbeit der BPjS ganz oder teilweise der Zensur gleichgestellt. Seit 1966 gehört die BPjS zum Bundesfamilienministerium.
(Schütz, Hans J. "Verbotene Bücher. Eine Geschichte der Zensur von Homer bis Henry Miller". Beck´sche Reihe München 1990, S. 186-207)
(SS95, S. 26ff.)

1954
In Frankreich erscheint unter dem Pseudonym Pauline Réage die "Geschichte der O" im Verlag Jean-Jacques Pauvert in einer Auflage von 600 Exemplaren, einige davon mit einer kleinen Lithographie des Österreichers Hans Bellmer auf der Titelseite.
1955 gewinnt das Buch den französischen Literaturpreis Deux Magots. Die "Geschichte der O" wird zu einem der zentralen Einflüsse auf die heterosexuellen und lesbischen Subkulturen in allen westlichen Staaten. Die deutschen Ausgaben werden von der BPjS zwischen 1967 und 1982 mehrfach indiziert. In Großbritannien gibt es seit 1970 eine legale Ausgabe im Handel.
(Rea54)
(WS+93)
(homepages.wyenet.co.uk/sprince/corridors.html)
(BPjS93, S. 31)

1954
Der Performancekünstler Bob "Supermasochist" Flanagan wird in den USA geboren.
(Schlagworte 29. Juni 1997)

1954
Der Schauspieler Marlon Brando trägt in dem Film "The Wild One" eine schwarze Lederjacke und wird zum Archetyp des unangepassten Motorrad-Rockers.
Der Film bleibt in Großbritannien bis 1967 verboten. Schwarzes Leder wird in der Folgezeit im ganzen kulturellen Einflussbereich der USA zum Symbol für Rebellion und Außenseitertum. Über die Motorradkluft der Old Guard entsteht erstmals die Verbindung zwischen schwarzem Leder und Sadomasochismus.
(Farren, Mick "The black leather jacket" Abbeville Press New York 1985)

1955
In Basel erscheint ein Magazin mit dem Titel "Peitsche und Rohrstock", das unter der Hand vertrieben wird. Das Magazin ist im Format DIN A4 vervielfältigt, kostet zehn Franken und erscheint angeblich in einer Auflage von 500 Exemplaren. Von den ungefähr 50 Seiten sind 20 Seiten Anzeigen kommerzieller Studios vorbehalten.
Ob mehr als diese eine Ausgabe erschien, ist uns unbekannt.
(Mec59)

1955
In Westberlin gibt es zwei Agenturen, die "Bekanntschaften zwischen Masochisten und Sadistinnen", d.h. Kontakte zu kommerziellen Dominas vermitteln. "Es gibt noch heute in Berlin 'gesellige Zirkel', zu denen man nur Zutritt hat mit einer Empfehlung dieser 'Vermittlungsagentur'. Einer dieser Zirkel hält zweimal wöchentlich in einer luxuriös eingerichteten 8-Zimmerwohnung am Kurfürstendamm einen 'Sklavenmarkt' ab."
(Mec59)

um 1955
Eine von Hirschfelds Schülern Arthur Koestler und Norman Haire ergänzte und geordnete Ausgabe der "Geschlechtsanomalien und Perversionen" des Sexualwissenschaftlers Magnus Hirschfeld erscheint erstmals auf deutsch.
Die französische Ausgabe von 1937 und die englische von 1938 waren nach dem deutschen Originalmanuskript übersetzt worden. Der Originaltext ging verloren, als 1941 der Häuserblock 2-46 in der Buchnall Street in London durch eine Fliegerbombe völlig ausbrannte. Das Werk musste daher wieder von der englischen und französischen Ausgabe ins Deutsche zurückübersetzt werden. Es behandelt unter anderem Kastration, Androgynie, Transvestitismus, Homosexualität, Sadismus, Masochismus, Nekrophilie, Vampirismus und Fetischismus.
(Hir55)
(Quellen zur Geschichte des Buchs FEHLEN)

1956
Jeanne de Berg veröffentlicht unter dem Namen Jean de Berg den Pauline Réage gewidmeten sadomasochistischen Roman "Das Bild" (L'Image).
Lange Zeit hält man ihren Mann, Alain Robbe-Grillet, für den Autor.
(Süddeutsche Zeitung, 29. April 1995)

1956
Ernst Schertel stirbt.
(Bie98, S. 68)

1957
Der deutsche Sexualwissenschaftler Hans Giese sagt als Sachverständiger vor dem Bundesverfassungsgericht aus, der Mann sei stärker zum Verfall an die Sinnlichkeit des Erlebens gefährdet; die Frau sei wegen ihrer stärkeren Beteiligung am "Generativ-Vegetativen" weniger gefährdet. Homosexuelles Verhalten könne zur Perversion werden; primär sei es aber Verfehlung. Die Tatsache, daß die männliche Sexualität leichter in das Gleis der Perversion gerate, erkläre die auffallende Häufigkeit der Hemmungslosigkeit bei homosexuellen Männern.
Im strittigen Fall entscheidet das Bundesverfassungsgericht, den im Nationalsozialismus verschärften § 175 unverändert beizubehalten. Das Bedürfnis nach einem Schutz gegen homosexuelle Verführung ende nicht schlechthin mit der Altersgrenze von 21 Jahren; eine stärkere Verbreitung der Homosexualität unter Erwachsenen sei eine wahrscheinliche Folge ihrer Straflosigkeit.
(http://www.uni-wuerzburg.de/rechtsphilosophie/glaw/bv006389.html)

17. Dezember 1958
Die BPjS indiziert von Sacher-Masochs "Venus im Pelz".
(BPjS93, S. 33)

um 1958
Der deutsche Künstler Hans Bellmer fertigt Fotografien von Frauenkörpern an, die mit tief einschneidenden, dünnen Seilen verschnürt sind. Ihn fasziniert nach eigenen Angaben der Anblick des Körpers, der durch die Schnüre verfremdet wird.
(Muthesius, Angelika (Hrsg.) "Erotik in der Kunst des 20. Jahrhunderts", Benedikt Taschen Verlag 1992, S. 193)

1958
Bud Clifton veröffentlicht in den USA den Roman "Muscle Boy", das erste bekannte Buch aus der homosexuellen SM-Subkultur.
(Townsend, Larry "The Original Leatherman´s Handbook", LT Publications, Beverly Hills 1993, S. 262)

1958
In Frankreich wird nach einem aufsehenerregenden Prozess eine Sade-Edition eingestampft und der Verleger Jean-Jacques Pauvert verurteilt.
Wir suchen noch nach den Details: Um welche Titel ging es, welche Vorwürfe wurden erhoben und zu welcher Strafe wurde Pauvert verurteilt?
("Ja, ich bin ein Wüstling". Der Spiegel 23/1990, S. 198)

1958 bis 1966
Eric Stanton teilt sich mit dem Spiderman-Zeichner Steve Ditko ein Studio. Stantons SM-Zeichnungen werden von Ditko handkoloriert.
("Eric Stanton Taschen Diary 2000", Benedikt Taschen Verlag Köln 1999)

1959
Der letzte Band von John Willies Bondage-Magazin "Bizarre", Heft 26, erscheint.
("The Complete Reprint of John Willie´s Bizarre", Taschen Verlag Köln 1995, S. 94)

1959
Auf Anregung des Direktors der Psychiatrischen und Nervenklinik Hans Bürger-Prinz und des Sexualwissenschaftlers und Psychiaters Hans Giese gründet die Universität Hamburg das "Institut für Sexualforschung an der Universität Hamburg". Die neue Einrichtung wird in der Psychiatrischen Klinik angesiedelt; Giese leitet das Institut von 1959 bis zu seinem Tod 1970. 1972 wird das Institut in die "Abteilung für Sexualforschung" der Psychiatrischen und Nervenklinik umgewandelt. Damit ist das Fach Sexualwissenschaft erstmals in Deutschland durch eine universitäre Einrichtung vertreten. Von 1974 bis zu seinem Tod 1991 leitet der Psychiater Eberhard Schorsch die Abteilung, seit 1995 nimmt der Psychiater und Psychoanalytiker Wolfgang Berner dieses Amt wahr.
(www.uke.uni-hamburg.de/kliniken/psychiatrie/sexualforschung/geschichte.de.html)

50er Jahre
In Westberlin gibt es 109 sadomasochistische "Massagesalons".
Die Quelle ist mäßig zuverlässig, aber es scheint leider nicht sehr wahrscheinlich, dass außer Mechler jemand Vergleichszahlen erhoben hat.
(Mec59)

1950-1959 - Veröffentlichungen ohne eigenen Eintrag
Siehe 1950-1959.


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