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Der Papiertiger: Drogen

 
   
   
   
   
   
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Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.


Harte Getränke und andere bewusstseinsverändernde Drogen sind auf Parties im Allgemeinen unerwünscht und die Toleranz für ihre Verwendung ist unter Sadomasochisten, zumindest was das Spielen betrifft, nicht grösser als in der allgemeinen Bevölkerung.

Diese Haltung ist allerdings auch unter Sadomasochisten nicht unumstritten. So wie vom Gesetzgeber eine gewisse Promillegrenze beim Autofahren zulässig ist, lehnen Viele eine vollkommene Prohibition ab. Hier wird die Grenze eher zwischen Anregung und Rausch gezogen.

Alle Stoffe, die einen Rausch hervorrufen, trüben die Denk- und Urteilsfähigkeit des Spielers und beeinträchtigen seine Fähigkeit, für sich oder andere Verantwortung zu übernehmen. Ein berauschter Mensch ist als Spielpartner ungeeignet.

Im Folgenden werden einige der häufigstens Drogen mit ihren besonders für sadomasochistische Spiele gefährlichesten Wirkungen aufgeführt.

Alkohol Erste Einschränkungen der Urteilsfähigkeit und motorischer Koordination treten bereits bei 0.3 Promille auf. Zu diesem Zeitpunkt merkt der Betroffene selbst nichts von seiner Einschränkung und neigt meist dazu, sie vehement abstreiten. Alkohol ist der wichtigste auslösende Faktor bei Vergewaltigungen und einer ganzen Reihe von Gewaltverbrechen. Die Gesetzeslage in Deutschland schützt alkoholisierte Täter manchen Fällen durch die Vorstellung der "eingeschränkten Schuldfähigkeit". Neben motorischer Störungen kommt es zu einer Selbstüberschätzung und einer Enthemmung, die je nach Individuum zur Gewalttätigkeit führen kann. Dies kann in Grenzen für ein Spiel förderlich sein. Bei Alkohol in höheren Dosen steigt die Reaktionszeit an, der Betroffene kann einschlafen, die Gefahr des Erbrechens steigt dramatisch (fatal im Zusammenspiel mit Knebeln). Bieten auf SM-Parties die Umstehenden noch einen gewissen Schutz vor Übergriffen, sieht die Lage bei privaten Spielen in den eigenen vier Wänden völlig anders aus.

Amphetamine In Form von verschiedenen Abkömmlingen die Modedroge der 90er, besonders in der Techno-Szene. A führen zu gehobener Stimmung, erhöhter Wachheit, Gefühle von Hunger oder körperlicher Erschöpfung werden unterdrückt. Nach dem Abklingen kommt es als Reaktion zu einer Abgeschlagenheit und depressiver Verstimmung. Deutlich ungünstigere Folgen können Angstzustände, Zittern und die Amphetamin-Psychose sein.

Nach längerem Gebrauch von Amphetaminen kommt es häufig zu einer paranoiden Amphetamin-Psychose mit Verfolgungs- und Grössenwahn. Es kann zur Ausbildung eines kompletten Wahnsystems kommen, das teilweise Monate zu vollständigen Rückbildung brauchen kann.

Kokain. Die vielleicht beste Zusammenfassung der Wirkung stammt von Dennis Leary auf MTV:

A drug that sucks the money out of my bank account, causes my nose to bleed and makes my penis fall off.

Kokain erzeugt psychisch ein Gefühl der Stärke und Unbesiegbarkeit, gesteigerte Wachheit und Euphorie. Nebenwirkungen können Herzrasen, stark erhöhten Blutdruck, extreme Nervosität, gelegentlich auch Halluzinationen, Verfolgungswahn und aggressives Verhalten sein. Das Verteilen von Kokain auf die Schleimhäute der Geschlechtsorgane bewirkt durch eine Betäubung die Fähigkeit zum längeren Verkehr, setzt aber bei wiederholter Anwendung die Empfindlichkeit auf Dauer herab. Kokain schädigt bei längerer Benutzung das Herz; insbesondere bei Atemkontrolle besteht für Kokainbenutzer Lebensgefahr.
Kokain vermindert die Schmerzwahrnehumg deutlich und reduziert die Zuverlässigkeit, mit der z.B. die Härte von Schlägen eingeschätzt werden kann. Aus diesen Fehlentscheidungen können Unfälle resultieren.

Crack ist eine bösartigere Variante von Cocain, die in Europa nie sonderlich beliebt wurde. Crack kann zu irreversiblen Persönlichkeitsveränderungen führen. Menschen, die Crack eingenommen haben können hochgradig aggressiv und gewalttätig werden.

LSD Wegen der Beeinträchtigung des Urteilsvermögens, massiver Tendenz zu Fehleinschätzungen, Stimmungsschwankungen zwischen euphorisch und depressiv und gelegentlichen Horrortrips mit Panikattacken im Zusammenhang mit Sadomasochismus sicher nicht empfehlenswert. Frühere LSD-Benutzer können, besonders unter Alkohol, Stress oder Ermüdung, sogenannte Flash-Backs bekommen, besonders im ersten Jahr nach der Einnahme. Ist im letzten halben Jahr LSD eingenommen worden, sollte dies dem Partner vor dem Spiel mitgeteilt werden.

Haschisch Sorgt für eine Verzerrung des Zeitempfindens, herabgesetzte Reaktionsfähigkeit, mögliche Panikattacken, ein Gefühl des Wohlbefindens und das Gefühl, mit seinen Mitmenschen oder gar dem Universum im inneren Einklang zu stehen.

Heroin und verwandte Stoffe führen zu einer Abnahme des Atemantriebs ("zentrale Atemdepression"), Schmerzunemfindlichkeit und Euphorie>. Alle Opiate führen bei der Erstbenutzung meist zu Übelkeit, häufig mit Erbrechen. Regelmäßige Heroinbenutzer können bei schlechten hygienischen Verhältnissen nicht nur an Krankheiten wie HIV und Gelbsucht (s. Eintr.: Hepatitis) leiden, sondern leiden häufig auch an nichttherapierbarer Tuberkulose, die sehr viel einfacher weitergegeben wird. Da ein Bottom oder Top unter Heroin überhaupt nicht handlungsfähig ist, dürfte das Vorkommen unter Sadomasochisten gering sein.

Poppers siehe dort.

Weitere Informationen über Chemie und Wirkungsweise dieser Drogen finden sich unter www.land-der-traeume.de.

 

Synonyme: Alkohol, Amphetamine, Beta-Tranquilin, Heroin, Kokain, Speed

Auf diesen Eintrag verweisen: Christentum, Salben, Sicherheit, Somnophilie, Vergewaltigung

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Stand: 13.05.2003.

 

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